Vom Saumpfad zum Wanderparadies
Als wichtige Handelsroute in den Alpen verfügt der Stockalperweg über eine bewegte Geschichte. Entsprechend viel hat die Strecke heute für Wanderer zu bieten.
Bereits im Mittelalter blühte der Handel auf der Route über den Simplonpass. Nach einer Phase des Verfalls war es dann Kaspar Stockalper, welcher der Strecke Jahrhunderte später neue Bedeutung verlieh.
Der Briger Handelsherr baute den Weg nämlich im 17. Jahrhundert wieder aus – und bot damit Sicherheit in einer politisch äusserst unruhigen Epoche. Während des Dreissigjährigen Kriegs machte er den Pass so zu einer Hauptverkehrsachse der Kriegsmächte in den Westalpen. Besonders der Soldaten- und der Salzhandel florierten und machten Stockalper unermesslich reich: Bei seinem Tod entsprach sein Vermögen dem Gegenwert einer Zweierkolonne Kühe von Brig bis zum Genfersee. Danach geriet der Stockalperweg erneut in Vergessenheit.
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Ein Teil der ViaStoria
Der beeindruckend ausgebaute Stockalperweg blieb über weite Strecken in seinem ursprünglichem Streckenverlauf erhalten. In den frühen 1990er-Jahren stellte man ihn dann wieder durchgehend instand. Für die Restaurierung und den Unterhalt machte und macht sich insbesondere die Stiftung «Ecomuseum Simplon – Museen und Passwege» stark. Heute gehört die Route als ViaStockalper zur ViaStoria, der Stiftung für Verkehrsgeschichte, und präsentiert sich als attraktive Mehrtageswanderung. Der Startpunkt liegt dabei in Brig, das Ziel entweder in der Walliser Grenzgemeinde Gondo oder im italienischen Domodossola. Dank der guten Erschliessung lässt sich der Stockalperweg aber auch in einzelnen Etappen geniessen: Schliesslich liegen viele Postauto-Haltestellen direkt am Weg.
Vom Schloss bis zur Schlucht
Der historische Stockalperweg führt heute durch eine vielfältige Kultur- und Verkehrslandschaft und ist in der Regel vom 1. Juni bis Mitte Oktober geöffnet. Für einen reizvollen Kontrast sorgen dabei das einsame und stille Tafernatal auf der Nordseite des Passes und die wilde Gondoschlucht im Süden. Hier trumpft die Natur immer wieder mit klaren Bergbächen und duftenden Föhrenwäldern auf. Besonders attraktiv machen den Weg aber auch die zahlreichen Sehenswürdigkeiten am Wegesrand: Schlösser, Kapellen, Brücken, Wallfahrtsstätten, Festungen und Museen lassen einen unterwegs immer wieder innehalten und der wechselhaften Geschichte der alpinen Route gedenken.